Die Goethe-Universität bündelt in sechs Profilbereichen ihre Forschung zu aktuellen Fragen und Themen.

Das CGC und das GRADE Center Gender engagieren sich in den Profilbereichen Universality & Diversity sowie Orders & Transformations.

 

Universality & Diversity

Im Zeichen der wachsenden Komplexität des Zusammenlebens in postmigrantischen Gesellschaften gewinnen Erfahrungen der Diversität und die Frage nach verbindenden Aspekten kultureller Differenz zusehends an Bedeutung. Mehrsprachigkeit wird in westlichen Gesellschaften ebenso zur Regel wie sie es in vielen Bereichen des globalen Südens schon ist. Überdies lässt sich eine wachsende Vielfalt religiöser Überzeugungen und kultureller Praktiken beobachten, wobei sich diese mitunter auch gegeneinander abgrenzen und neue Übersetzungsleistungen erforderlich machen. Vormals gefestigte kategoriale Ordnungssysteme und Regierungsformen zumal westlicher Gesellschaften stellen diese Dynamiken mitunter auf eine existentielle Probe. Dabei erweisen sich jenseits der primär gegenwartsbezogenen und prognostischen Analysen der Sozialwissenschaften das Grundlagenwissen der Sprachwissenschaften, der Religionsforschung und der Geschichtswissenschaften, das begriffliche Differenzierungs- und Reflexionsvermögen der Philosophie sowie der Kulturwissenschaften und die intra- und interkulturelle Translationskompetenz der Literatur-, Sprach- und Kulturwissenschaften als entscheidende gesellschaftliche Ressourcen.

Der Profilbereich „Universalität und Diversität: sprachliche, religiöse und kulturelle Dynamiken“ bündelt vor diesem Hintergrund die einschlägigen Kompetenzen der genannten Disziplinen an der Goethe-Universität und gibt mit geisteswissenschaftlichen Methoden und Ansätzen und mit der erforderlichen historischen Tiefenschärfe Antworten auf diese drängenden Herausforderungen der Gegenwart.

Gründungssprecher*innen sind Christian Wiese (Jüdische Religionsphilosophie) und Cornelia Ebert (Linguistik).

 

Orders & Transformations

Der Profilbereich "Orders & Transformations" beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Strukturen bzw. Ordnungen und ihren Umbrüchen. Umbrüche entstehen, wenn bestehende Strukturen geänderten Verhältnissen nicht mehr gerecht werden. Das zeigt sich in so vielfältigen Bereichen wie dem menschlich verursachten Klimawandel, Finanzkrisen, der Coronapandemie, der wachsenden Ungleichheit und dem damit verbundenen Aufleben des Populismus, der demokratische Ordnungen verändert, der Migration und den damit verbundenen Herausforderungen sowie den fortbestehenden Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Der Krieg in der Ukraine wird die internationale Ordnung nachhaltig verändern. Die Forschungen in dem Profilbereich zielen darauf ab, diese Veränderungen von Ordnungen auf unterschiedlichen Ebenen umfassend zu analysieren. 

Damit steht der Profilbereich ganz in der Tradition der Goethe-Universität Frankfurt. Diese hat seit ihrer Gründung als Stiftung des Bürgertums in dem Bestreben, Wissenschaft unabhängig von konventionellen politischen und kulturellen Zwängen zu betreiben, ein spezifisches Profil entwickelt, das sich durch den Geist der Aufklärung, der Kritik und der Fortschrittlichkeit auszeichnet. Dies führte zu einer Blüte aller Wissenschaftsbereiche, besonders aber zur Entwicklung wegweisender Forschungsschwerpunkte in den Sozial-, Rechts-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften – weit über die international bis heute wirkmächtige "Frankfurter Schule" hinaus. Dieser Geist, der insbesondere auf interdisziplinärer Zusammenarbeit beruht, hat sich bis heute erhalten. Dies zeigt sich in dem Forschungsprofil der Universität insgesamt, in besonderem Maße aber in dem Profilbereich "Orders & Transformations". 

Der Profilbereich ist mit international renommierten drittmittelgeförderten Verbünden hinterlegt und verbindet vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler*innen. Er umfasst zwei etablierte Forschungsschwerpunkte und eine Reihe von Potenzialfeldern, die mit diesen verzahnt sind.

Gründungssprecher*innen sind Nicola Fuchs-Schündeln (Makroökonomie und Entwicklung) und Rainer Forst (Politische Theorie und Philosophie).